Kurzvorstellung
Petra Motte
- Inhaberin der Beratungsorganisation MOVASIS Interkulturelles Training, Changemanagement, Mediation & Coaching
- Betriebswirtin, Berufspädagogin, Arbeitssoziologin, Interkulturelle Trainerin, Changemanagerin, Coach, zertifizierte Mediatorin (BM)
- Mehr als 10 Jahre Arbeitserfahrung in Südostasien
- Lehrtätigkeit an der DHBW Stuttgart
- Kernkompetenzen: Individuelle Changeprozesse, kreative Präsentationen und Moderationen, Lernprozesse für große Gruppen, komplexe Konfliktsituationen, persönliches vertrauliches Coaching
Leonhard Limburg
- Geschäftsführer der QUi Gesellschaft für Qualität und Innovation mbH, Rösrath – Unternehmenserfolg durch Lernprozesse
- Groß- u. Außenhandelskaufmann, Diplom Volkswirt, zertifizierter Coach, Zusatzausbildung Wirtschaftsinformatik
- Gestaltet in den Rollen Berater, Coach, Moderator, Trainer Lernprozesse in Unternehmen verschiedener Branchen und in der öffent. Verwaltung
- Lehrtätigkeit Hochschule
- Kernkompetenzen: Organisationsentwicklung, Change-Management, Projekt- & Prozessmanagement, KI (Künstliche Intelligenz), Gestaltung von Lernprozessen
Anforderungen an erfolgreiche Führung
Führung im Kontext der Digitalisierung, AI, …
- „Alles ändert sich!“
- Welche neuen Anforderungen muss Führung erfüllen?
- Megatrends: 5 wichtigsten Megatrends für Unternehmen in den 2020er Jahren
- Silver Society (Erfahrung nutzen …)
- Konnektivität (noch enormes ungenutztes Potenzial)
- Urbanisierung (urbane Raum als Produktionsstätte wieder deutlich interessanter)
Implizite Fähigkeiten im Fokus
- Megatrends: …
- Individualisierung (Kollabarationen & Kooperationen statt „Ich“)
- Wissenskultur Wissen ist fluide, implizite Fähigkeiten rücken in den Fokus:
- agil sein,
- auf Veränderungen und Überraschungen reagieren.
- Ganzheitliches, systemisches Denken,
- Kontextbildung und Beobachtung zweiter Ordnung werden zu Kernkompetenzen wie zutiefst
- (zwischen-)menschliche Qualitäten.
Gerade für Führungskräfte sind implizite Fähigkeiten enorm wichtig,
um mit der Organisation und den Mitarbeitenden zu kommunizieren.
Konsequenzen des Wandels
- die heutigen Rahmenbedingungen (Wandel, …) der Unternehmen verlangen nach neuen Systemen der Unternehmenssteuerung
- etablierte Ziel- und Performance Management Systeme, inklusive der damit verbundenen Anreizmodelle, sind nicht mehr wirksam
- Ebenso müssen die (Mitarbeiter)Führung und existierenden Anreizsysteme überdacht werden
- Neue Lernformen müssen etabliert werden
- Mitarbeitende als „zentrale Elemente“ des Systems müssen sich „weiter entwickeln“
Sind Sie gut zu führen oder führen Sie lieber???
Ein guter
- Tanzpartner?
- Gesprächspartner
- Trainingspartner
- Maschinenführer
- Museumsbesucher
- …
Führungsstile/-variation
(Mitarbeiter/Personal)
- laterale
- situative
- transaktionale
- transformationale
- systemische
- agile
- …
„Wie gut“ führen Sie sich selbst?
- „Bin ich fokussiert, gut organisiert, selbst-reflektiv, …?“
- Kenne ich meine „blinden Flecken“ und mein mentales Modell?
- Hinterfrage ich mein Verhalten?
- Bin ich bereit mein Verhalten zu ändern?
- Hole ich mir Feedback? Wo bekomme ich ein „echtes“ Feedback?
Agile Führung
Was ist Agilität?
- Agilität basiert auf den Grundideen des „Lean Production“
- Lean-Kernprinzipien fokussieren auf den Kunden-Nutzen; dabei sollen die Fähigkeiten der Mitarbeitenden genutzt und Verschwendung vermieden werden
- Agilität hat eine höhere Innovationsgeschwindigkeit
- SCRUM: inkrementelle und iteraative Entwicklung
- Einbeziehung des Kunden
- Schnelle Auslieferung
- „Eigenverantwortliche“, motivierte & kompetente Teams
Der Weg der agilen Organisation
- agile Transition = komplexer, langfristiger Prozess
- setzt methodisches Know-how sowie agile Prinzipien und Werte voraus
- von allen Mitarbeitenden getragen, respektiert und gelebt
- Bedingt veränderte Haltung im Führungsstil
Was ist agile Führung?
- nicht hierarchisch durch Macht und Kontrolle
Anweisung - führen durch Vorbild (Servant Leadership)
- Infrastruktur & Rahmenbedingungen für eine agile Kultur zu schaffen.
- Führungskräfte verstehen sich eher als Coach
Stellt besondere Anforderungen an die Führungskräfte
- Eine Kernkompetenz: das eigenen Verhalten und Wirken reflektieren können
- Mitarbeitende coachen und entwickeln
- Verantwortung für stetige Verbesserung
- Gemeinsame strategische Ausrichtung auf Vision
- Ziele mit Führungskräften und der gesamten Organisation abgeleiten; kein „Silo-Denken“
Ihre Erfahrungen – Austausch & Diskussion
Ihre Erfahrung ist gefragt –
Gehen Sie mit uns auf die Reise …
Objective Key Results (OKRs)
OKR – ein neues Managementmodell, Führungsinstrument?
- Agile Führung nutzt OKRs
- Objectives und Key Results (OKRs) sind das Bindeglied zwischen den Mitarbeitenden und der Gesamtstrategie des Unternehmens.
- Objectives sind Ziele
- Objectives werden durch Key Results konkretisiert
Visualisierung
Wohin: Objectives werden abgeleitet von Vision & Mission
Wie: To do’s realisieren die KeyResults
Eigenschaften der Ziele
- Direktional: klarer Beitrag zu den Unternehmenszielen
- Ehrgeizig: herausfordernd & innovatives Denken fördern
- Ausgerichtet: Beitrag zur strategischen Umsetzung
- Zeitgebunden: Quartalsziele oder kürzerer Zeitraum zur Zielerreichung
Achtung: Ziele != Lösungen!
Key Results machen Ziele messbar & transparent
- Je Objective 2 bis 5 Key Results machen das Ziel messbar
- Sind alle Key Results realisiert, sollte das Objective erreicht sein
- Key Results Eigenschaften:
- Messbar; basierend auf Fortschritt und so quantitativ wie möglich
- keine Tätigkeit, sondern das angestrebte Ergebnis spezifizieren
- Bewertet werden die Key Results; die Objectives werden über den Durchschnitt der Key Results ermittelt
- Sollte NIE für die Bewertung von Mitarbeitenden benutzt werden!!!
„zeitliche Dimension“
OKR Beispiele
Umsatzsteigerung
- Objective:
Sie wollen Ihren Online-Umsatz an Brathähnchen in der Region Gummersbach um 100.000 € p.a. steigern - Key Results:
- Platz 1 in Google-Ranking Brathähnchen
- – 50% mehr Klicks auf der Homepage
- – Pressenotiz in 2 von 4 Fachzeitschriften
Bekanntheitsgrad des Unternehmens steigern
- Objective:
Sie wollen Ihr Unternehmen einer neuen Zielgruppe gegenüber positionieren und Ihren Marktanteil an „Onlineshop-Software für Einzelhandelsunterehmen“ um 5% im kommenden Quartal steigern
- Key Results:
- Anwenderberichte in 5 Fachzeitschriften platzieren; Mindestens Platz 3 in allen Testberichten
- Aufbau einer neuen Internetpräsenz, welche vom potenziellen Kunden angenommen wird (x-Klicks pro Monat mehr, Verweildauer steigt um 50%; 20% Steigerung der Anforderung von Infos)
- Zunahme der Vertriebspräsentationen vor Ort um 10%
Nutzen…
- Sinnstiftung: zielgerichtetes Arbeiten schafft Klarheit und macht eigenen Beitrag zu Unternehmenszielen transparent; finanzielle Anreize weniger wichtig; motivierend
- Erhöhte Taktzahl: statt jährlicher Personalgespräche wöchentliche/quartalsweise meetings zur Statusfeststellung (Ziele/Results?)
- Transparenz: Sichtbare Zielbeziehungen brechen Silodenken auf und ermöglichen Synergien und Zusammenarbeit in der ganzen Organisation
- Zusammenarbeit: die gemeinsamen Ziele von Teams fördern unternehmensweite Koordination und Kooperation
- Transparenz: Sichtbare Zielsetzungen brechen Silodenken auf; ermöglichen Synergien und Zusammenarbeit in der ganzen Organisation
- Gegenseitigkeit: Ziele entstehen bottom-up und top-down; fördert Motivation, Kreativität und Einsatz
- OKR-Zyklus: ambitionierte Ziele, Reviews und Retrospektiven unterstützen Teams und fördern den Zusammenhalt, Kultur und (Kompetenz-) Entwicklung
- Förderung der beruflichen und persönlichen Entwicklung (Feedbackkultur, …)
- Intrinsiche statt extrinsiche (finanzielle Anreize) Motivation ist effektiver
Kritische Stimmen …
- Zu ehrgeizige Ziele erhöhen das Frust der Mitarbeitenden
- Erfordert kontinuierliche „Verwaltung“
- Die Führungskräft müssen einen Rollenwandel vollziehen: vom „Führenden“ hin zum Coach; Freiraum für Mitarbeitende schaffen …
- Die gestiegene Selbstbestimmung der Mitarbeitenden „schwächt“ eventuell die Rolle der mittleren Führungsebene (wenn diese den erforderlichen Rollenwandel nicht vollziehen können)
- Der Aufwand für die Wirksamkeit des erforderlichen Kulturwandels wird unterschätzt
OKR Erfahrungsberichte
OKRs im Einsatz
My Muesli
Mitarbeiter: 800 OKR Einführung: 2015
OKRs stehen bei MyMuesli ausgedruckt auf fast jedem
Schreibtisch.
- zuerst im Marketing Team eingeführt (leicht gemessen)
- Fünf Objectives bestehend aus vier Key Results
- auf alle Abteilungen und Teams nach unten kaskadiert.
junges Start-up: Personia
- Mitarbeiter: 50 OKR Einführung: 2016
Bei Personio steht jedem Mitarbeiter ein internes OKR Handbuch zur Verfügung. - OKRs schon sehr früh eingeführt, um auf organisationaler Ebene Prozesse transparent zu gestalten und auf persönlicher Ebene Ziele im Arbeitsalltag zu priorisieren und fokussieren
- der strategische Zielsetzungszyklus konnte regelmäßig verbessert werden
Minodes
- Mitarbeiter: 35 OKR Einführung: 2016
- „Der Charme von OKRs liegt sicherlich darin, dass das Framework so einfach und doch so mächtig ist.” ~ Volker Hollmichel, COO
- Nutzt OKRs seit 2016
- elementare Erfolgasfaktoren: klare Ziele und eine ganzheitliche Abstimmung auf allen Organisationsebenen
Zalando
- Mitarbeiter: 12.000; OKR Einführung: 2014
- zuerst in einem Pilotteam mit anfangs 20 Mitarbeitern getestet
- mittlerweile auch auf Unternehmensebene und in allen Departments eingeführt
- Zunahme von Zufriedenheit, Engagement, Abstimmung und dem Verständnis von der Unternehmensvision auf Teamebene
Trivago
- Mitarbeiter: 1.100 OKR Einführung: 2015
- „Die Philosophie und Prinzipien von OKRs spiegeln sich in unseren Unternehmenswerten wider.”
- spezieller Ansatz für die Implementierungt: Schulung von OKR Experten mit Hilfe von Kultur-Audits und ChangeManagement-Einführungen, sukzessive Ausweitung auf alle Organisationsebenen
- Mitarbeiter: 40 Einführung: 1999
- Heute ca. 70.000 Mitarbeiter Google war noch kein Jahr alt
- Ziele werden ambitioniert formuliert
- 80% Zielerreichungsgrad gilt als hervorragend
- Zyklen von 2-4 Monaten
- Transparenz: jedes OKR ist für jeden Mitarbeiter einsehbar – der Beitrag zum Unternehmenserfolg wird nachvollziehbar
- Strategische Themen des Unternehmens werden auf allen Ebenen sichtbar
- Definition der OKR auf persönlicher, Team & Unternehmensebene
- Top down: CEO gibt OKR-Set vor; bottom up: Team entwickelt ca. 60% der Ziele
- Anschließend erfolgt Abgleich mit den Unternehmenszielen
- Synergien und Konflikte werden deutlich
OKR Infrastruktur
„Werkzeugunterstützung“
- Osker.de deutschsprachig
- Perdoo deutschsprachig
- Zokri FREE OKR Software
- Auf https://www.capterra.com/sem-compare/okrsoftware?gclid=EAIaIQobChMIieiDKH5QIVy513Ch1kAAl0EAAYASAAEgKXFPD_BwE finden Sie eine Liste bzw Gegenüberstellung von 10 Software Tools
- Weitere 5 Tools: https://trusted.de/okr-objectives-and-keyresults
- Vorsicht: „A fool with a tool is still a fool“
Zum Schluss…
… bleiben Sie weiterhin in Ihrer Kommunikation offen und transparent und teilen Sie Ihre Informationen gern mit anderen ….
Ein starkes Team kann Sie unterstützen