Ausgangssituation der Fachinformatiker – Ausbildung
Personalmangel im IT-Bereich und die Ausbildungsoffensive des Bundes sind die Auslöser für die Entscheidung zum Aufbau der Fachinformatikerausbildung in der Behörde. Die Fachinformatiker sollen während und nach der Ausbildung in den IT-Bereichen der Behörde eingesetzt werden. Damit ist die Ausbildung ein Instrument zur Gewinnung qualifizierten IT-Personals.
Die Behörde verfügt bislang nicht über Erfahrungen in der IT-Ausbildung. Die zugrunde liegenden praxisorientierten Ausbildungskonzepte verlangen eine zusammenhängende, fachbereichsübergreifende Ausbildungsstruktur, die geschäftsprozess- und projektbezogen gestaltet wird.
Ergänzend muss eine Organisationsstruktur für die Ausbildung geschaffen werden, die sowohl den Anforderungen der neuen IT-Berufe als auch den Anforderungen der Behördenorganisation gerecht wird. Im Gegensatz zu den behördeninternen Ausbildungen werden die IT-Ausbildungsberufe im dualen Ausbildungssystem ausgebildet. Die Prüfungen werden vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer abgelegt. Die Ausbildungsleitung und die Ausbilder haben bislang keine Erfahrungen in Aufbau und der Durchführung einer geschäftsprozess- und projektbezogenen Ausbildung. Die technische und organisatorische Infrastruktur ist nicht vorhanden. Für die notwendige bereichsübergreifende Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Fachbereichen fehlen bislang Erfahrungen. Die Ausbildung muss kurzfristig „aus dem Boden gestampft“ werden, da die ersten Auszubildenden bereits eingestellt worden sind. Langfristig soll eine qualitativ hochwertige Ausbildung entstehen, die die Behörde in Eigenregie umsetzt.
Wie sind wir vorgegangen?
Das übergeordnete Ziel unseres Auftrags ist der Aufbau einer qualitativ hochwertigen Fachinformatikerausbildung in der Behörde.Dies leisten wir insbes. durch Aufgabenorientriertes Coaching der Ausbildungsleitung und weiterer Prozessbeteiligter. Wir arbeiten in einem „evolutionären Vorgehen“ an der Realisierung aktueller Themen, reflektieren die einzelnen Schritte und binden die Erfahrungen in eine nachhaltig tragfähige Gesamtkonzeption ein. Gemeinsam mit den Ausbildungsbeteiligten konzipieren wir folgende Themen und setzen diese in der Behörde um:
- projekt- und prozessorientierte Ausbildungsangebote als integraler Bestandteil der Ausbildung
- Entwicklung einer geeigneten Kommunikations-, Informations-, und Organisationsstruktur für die Umsetzung der abteilungs- und fachübergreifenden Aspekte der Ausbildung
- Erstellung des betrieblichen Ausbildungsplans auf der Basis des gesetzlichen Ausbildungsrahmenplans und der behördenspezifischen Anforderungen
- Qualifizierung der Ausbilder in den Spezifika der IT-Ausbildungsberufe, insbesondere in projektbezogener Ausbildung
- Begleitung und Einbeziehung der Auszubildenden in die Gestaltung ihrer Ausbildung
- Entwicklung einer inhaltlichen und organisatorischen Ausbildungsstruktur, die Qualität und Flexibilität in technischen, fachlichen, pädagogischen und organisatorischen Anforderungen ermöglicht
- Fachliche und didaktische Weiterentwicklung des betrieblichen Ausbildungsplans
- Konzeption und Realisierung eines Ausbildungszentrums für Fachinformatiker mit praxisorientierten Angeboten in Form von Lernprojekten
- Konzeption und Gestaltung einer „Juniorfirma“
- Zusammenarbeit mit den beteiligten Fachbereichen insbes. bei der Durchführung von Abschlussprojekten
- Erarbeitung und Weiterentwicklung eines langfristig tragfähigen Personalentwicklungskonzepts für Fachinformatiker
- Kontinuierliche Reflexion und Anpassung der Ausbildung an bestehende und neue Anforderungen
Was haben wir erreicht?
Durch die gemeinsame Arbeit aller Ausbildungsbeteiligten entsteht eine qualitativ hochwertige Ausbildung. Die fachlichen Kompetenzen der Absolventen sind vergleichbar mit Fachhochschulabsolventen. Die Auszubildenden bringen zusätzlich Organisationserfahrung und eine stark ausgeprägte Dienstleistungsorientierung mit.
Durch professionelles Verhalten und gute Produkte erarbeiten sich die Auszubildenden eine hohe Akzeptanz in der Behörde. Dies war in der Anfangszeit der Ausbildung nicht so. Die Ausbildungsleitung und die weiteren Ausbildungsbeteiligten führen die Ausbildung in Eigenregie durch. Die erarbeiteten Konzepte haben sich als langfristig tragfähig erwiesen. Die Ausbildung ist etabliert.